Verfahrensübergreifende Technologieplanung

Die Technologieplanung als unternehmerischer Prozess und direkter Nutzer des Technologiewissens unterliegt zwei aktuellen Trends: dem zunehmenden Einsatz von Komplettbearbeitungsmaschinen und der fortschreitenden Entwicklung im Werkzeugbereich (z. B. Multi-Tasking-Tools). Technologiewissen in der NC-Planung beinhaltet u. a. die Kenntnis, mit welchen Betriebsmitteln bzw. Werkzeugen eine Bearbeitung am schnellsten, preiswertesten und mit der geforderten Genauigkeit hergestellt werden kann. Dabei sind sowohl die geometrischen als auch die verfahrenstechnischen Randbedingungen zu hinterlegen. Unter Betriebsmitteln werden i. d. R. Werkzeuge für die spanabhebenden Fertigungsverfahren Drehen, Bohren, Fräsen, aber auch Werkzeuge anderer Fertigungsverfahren wie Schleifscheiben, Lasereinstellungen, Räumnadeln, etc. verstanden. In einem Forschungsvorhaben wurden Konzepte und Demonstrationslösungen erarbeitet, um die Technologieplanungsmethoden in CAM-Systemen den rasanten Entwicklungen von modernen Maschinen- und Werkzeugkonzepten anzupassen. Diese Situation führt dazu, dass es für NC-Planer massiv erschwert wird, ohne technische Hilfsmittel das richtige Werkzeug für die aktuelle Fertigungssituation zu finden und zu nutzen. Damit entgehen der Fertigung entscheidende Potentiale, wenn die Möglichkeiten der Maschinen und Werkzeuge nicht optimal ausgenutzt werden können. Das Ziel des Vorhabens bestand darin, Methoden zur Wissenserfassung und Wissensbereitstellung von Werkzeugeinsatzbedingungen zu konzipieren und entwickeln, die dem Planer bei der Bearbeitung seiner Fertigungsaufgabe sinnvolle und technologisch einsetzbare Werkzeuge anbieten und eine aufwendige Suche ersparen. Wichtig für den verfahrensübergreifenden Ansatz war die Entwicklung einer entsprechenden Werkzeugbeschreibungssystematik, die den Anforderungen (alle spanabhebenden Verfahren 2- bis 5-Achsen simultan, Materialabtrag, Kollision, Simulation, Voreinstellung) der CAD/CAM-Kette genügt.