DIGIKMU - Entwicklung einer Methode zur Unterstützung von KMU im Maschinen- und Anlagenbau bei der Umsetzung von Industrie 4.0 im Bereich der CAD-CAM-NC-Verfahrenskette

Das Schlagwort „Industrie 4.0“ ist in den deutschen Medien derzeit sehr präsent, nicht zuletzt seit der diesjährigen Hannover-Messe und der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung. Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird die Vernetzung von Produktionssystemen mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien verstanden, um eine höhere Ressourcenproduktivität und -effizienz zu erreichen. Wesentlicher Bestandteil der Vernetzung sind intelligente Objekte im Produktionsumfeld, die in der Lage sind, sich selbst zu steuern . Die Umsetzung des Industrie-4.0-Leitgedankens kann nur erfolgreich geschehen, wenn eine umfangreiche Vernetzung der beteiligten IT-Systeme im Umfeld der Produktion realisiert wird, insbesondere auf den Ebenen der Applikations- und Datenarchitektur. Die Voraussetzungen für eine solche Vernetzung müssen durch die Unternehmens-IT gegeben sein, welche insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch nicht erfüllt sind. So ist es beispielsweise für eine effizierte und effektive Fertigung entscheidend, einen fließenden Ablauf des „Engineerings“ zu garantieren, z. B. im Teilbereich der CAD-CAM-NC-Fertigungskette: Hier sollten nahtlos nach der Konstruktion eines Produkts Daten direkt für die Produktion bereitgestellt werden. Aktuell ist dort jedoch eine unzureichende Vernetzung der Systeme aufgrund mangelnder IT-Unterstützung zu beobachten. Dieser konkrete Anwendungsfall verdeutlicht den sich hieraus ergebenden Änderungsbedarf der Unternehmens-IT im Hinblick auf Technik, Organisation, Ressourcen und Qualifikation . Die wesentliche Problemstellung ist die hohe Investition, die KMU leisten müssen, um eine Industrie-4.0-taugliche IT-Unterstützung strategisch zu planen und einzuführen. Fast 80 % des IT-Budgets werden i. d. R. für den IT-Betrieb aufgewendet und nur 20 % für die strategische Erneuerung und Erweiterung der Unternehmens-IT. Aus diesen strukturellen Problemen resultieren fehlende Ressourcen in den KMU, die notwendig sind, um durch eine angemessene Unternehmens-IT eine Industrie-4.0-fähige Fertigung zu realisieren.